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Gemini geht an die Börse: Die Kryptowährungsbörse tritt in eine Ära institutioneller Anerkennung

Der 16. Oktober 2025 wurde zu einem historischen Tag für die Kryptoindustrie: Gemini – eine der ältesten und am stärksten regulierten Kryptowährungsbörsen in den USA – führte erfolgreich ihr Initial Public Offering (IPO) an der Nasdaq-Börse durch. Gegründet von den Brüdern Cameron und Tyler Winklevoss im Jahr 2014, wurde die Plattform ursprünglich als 'Kryptowährungsbank der nächsten Generation' positioniert, die darauf abzielt, Blockchain-Innovationen mit der Transparenz traditioneller Finanzinstitute zu kombinieren.

Erster Tag an der Börse: Ein Anstieg der Begeisterung und scharfe Schwankungen

Die Aktien von Gemini begannen mit einem Handelspreis von 37,01 $ und stiegen fast sofort auf einen Höchststand von 40,71 $ – ein Anstieg von mehr als 40 % in nur wenigen Minuten. Doch wie es oft bei Vermögenswerten ist, die mit digitalen Währungen verbunden sind, wich die Euphorie schnell einer Korrektur: Am Ende des Tages fielen die Kurse auf 35 $. Diese Volatilität spiegelt die allgemeine Natur des Kryptomarktes wider, wo selbst 'traditionelle' Aktien von Unternehmen, die mit Bitcoin oder Ethereum handeln, oft die Instabilität der zugrunde liegenden Vermögenswerte erben.

Rekordnachfrage: Investoren stimmen mit ihren Geldbörsen für regulierte Krypto-Assets ab

Das Interesse am IPO war beispiellos: Die Anträge überstiegen das Angebot um mehr als das 20-fache. Dies zeigt nicht nur das Vertrauen in die Marke Gemini, sondern auch ein wachsendes Interesse institutioneller Investoren an regulierten Krypto-Assets. In einem Kontext, in dem der globale Kryptowährungsmarkt 2025 2,5 Billionen Dollar überstieg (laut CoinGecko), und Bitcoin sich erneut historischen Höchstständen nähert, werden solche Unternehmen als 'sicherer Einstieg' in die digitale Wirtschaft wahrgenommen.

Als Reaktion auf den Hype reduzierten die IPO-Organisatoren das Angebot von 16,67 Millionen auf 15,2 Millionen Aktien und begrenzten die eingesammelten Mittel auf 425 Millionen Dollar.

Handelsaussetzungen: Nasdaq sieht sich zum ersten Mal mit Krypto-Volatilität konfrontiert

Nur 10 Minuten nach Handelsbeginn überschritt der Preis der Gemini-Aktien vorübergehend 45 $, was die erste automatische Handelsaussetzung gemäß den Nasdaq-Regeln auslöste. Allein in der ersten Stunde gab es zwei solche Pausen – eine klare Erinnerung daran, dass selbst 'traditionelle' Börsen zunehmend mit Verhaltensweisen konfrontiert sind, die für den Kryptomarkt charakteristisch sind. Ähnliche Szenarien wurden während der Debüts anderer Krypto-Unternehmen beobachtet, wie Coinbase im Jahr 2021, deren Aktien ebenfalls in den ersten Handelsstunden scharfe Sprünge zeigten.

Das Vermögen der Gründer: Von Facebook zu Milliarden in Krypto

Nach dem IPO kontrollieren die Winklevoss-Brüder, die nicht nur als Pioniere der Kryptoindustrie, sondern auch als frühe Investoren in Bitcoin bekannt sind (sie erwarben etwa 1 % des gesamten BTC-Angebots bereits 2012-2013), nun 75,37 Millionen Aktien von Gemini über ihre Struktur Winklevoss Capital Fund LLC. Laut aktuellen Marktschätzungen ist ihr gemeinsamer Anteil etwa 3,07 Milliarden Dollar wert.

Interessanterweise begann ihre Reise lange vor Krypto: Es waren die Winklevoss-Brüder, die Mark Zuckerberg verklagten und behaupteten, die Idee von Facebook gehöre ihnen. Seitdem sind sie zu einigen der einflussreichsten Figuren in der Welt der digitalen Vermögenswerte geworden – von der Einführung des ersten Bitcoin-ETF in den USA (genehmigt von der SEC im Jahr 2024) bis hin zu aktivem Lobbying für die Regulierung des Kryptomarktes.

Was bedeutet das für die Zukunft des Kryptomarktes?

Das Debüt von Gemini an der Nasdaq ist nicht nur der Erfolg eines Unternehmens. Es ist ein Signal, dass die Kryptoindustrie allmählich in das globale Finanzsystem integriert wird. Gleichzeitig macht der Fokus auf Regulierung, Transparenz und Verbraucherschutz solche Plattformen zunehmend attraktiv, nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch für große institutionelle Investoren. In einer Ära, in der selbst Zentralbanken digitale Währungen (CBDCs) entwickeln und Giganten wie BlackRock und Fidelity Krypto-Fonds auflegen, könnte das IPO von Gemini einen neuen Meilenstein auf dem Weg zur Legitimierung digitaler Vermögenswerte markieren.